Immer im Januar, da frage ich mich, was tun. Durstig bis in den Schlund, das Gebirge der Stadt vorm Fenster und schneeblühende Gassen, garniere ich in der Enge meiner Küche die Speisen. Blüte um Blüte platzierend, frage ich mich in der Ecke beim Ofen, was geschieht. Was wird meine Zukunft, diesen vielleicht gewaltigen Irrtum, besiegeln? Dann ist mir wieder, wenn ich die Brücke betrete, die der Schnee saufende Fluss sich aufgeworfen hat, als ginge mir jemand langsam entgegen, mit dem aufreizenden Schritt des Passanten, dem alles am Weg liegt, der jeder Begegnung aber ausweicht, der sich beständig umkehrt, vielleicht vom Glück oder anderen Mächten verfolgt.
Immer wieder im Januar, wenn der Tag schon zur Neige geht, will ich zwischen Ja und Nein dem Hunger einmal Luft machen. Es ist ein ganz unbegreifliches Hungern, das man mit ausgestrecktem Arm vor sich herträgt, der Teller wird still zum Tisch getragen und durch die Tür dringt das Lachen. Es schwinden, es fallen meine Stunden jahrlang ins Ungewisse hinab. Dann stehe ich also am Fuß der Brücke und fasse mein Gegenüber ins Auge, bis er vor dem unflätigen Geschrei endlich die Flucht ergreift. Sein Rücken aber ist die Nebelwand, die das weiße Tal verhüllt.
Eindrucksvolle Schilderung der ungewissen, quälenden Sehnsucht und ewige Suche nach Sinn oder Unsinn des Seins. Beides mir so unwillkommen bekannt. Auszug: „Wo war der ihr zugedachte Platz im Universum? Irgendwo musste die Bestimmung ihrer traurigen Existenz doch liegen. Schließlich hatten ihre lebensgefährlichen Mutproben gezeigt, dass sie noch nicht sterben sollte. „
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Der Platz ist hier und jetzt.
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Ist ein Lern- oder Erfahrungsprozess. In der Pubertät eher nicht. Da ist das Hier und Jetzt meist einfach nur schrecklich verwirrend, Wahrheiten der Kindheit sind plötzlich unwahr, der Kampf mit der eigenen Natur so allumfassend, dass der Blick für die äußere verdunkelt ist.
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Sehr schön geschrieben, so fantasievoll. Danke.
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Merci.
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